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Musikalische Skizzen : BACHMANN- Lieder

Die Welt ist weit
00:00 / 03:53
Wie soll ich mich nennen 1
00:00 / 03:18
Menschenlos 1
00:00 / 03:55

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Dohlen
00:00 / 03:07

V.

Am Rand des Meeres, flüssig wie schwarzer Sand

werdn wir ins Wasser rinnen wie Lava,

langsam, still, ohne ein Wort.

Then when i die

will you then see me as a red and flaming flower,

beneath the birches?

Oh wounded breath, oh tired thoughts.

Nichts wartet, alles wartet auf Mut und Blöße.

Soviel geurteilt,

soviel „Du, Du nicht“ .

Leichtfertig, ohne Zweifel.

Oh trockne Müdigkeit , verdorrter Vielfachzweig.

Lieb mich, Geliebter, jetzt.

Lass deine Schwalbenhand an meiner Wange ruhn.

Sei weich wie Du es bist und bleib für diesen Rosentag.

Am Himmel fliegen Bomber.

Geweinte Grenzen, erkämpfte Brücken

Jetzt wolln wir Tücher legen aus Windelstoff auf ganz Europa.

Wir Kinder unsrer Vorfahrn, was tun wir ?

Die Schwarze Nacht im Kopf des Schießenden

möcht ich mit Bienenhonig lindern.

Dass er erwacht, frei wie ein Vogel.

Then when i die

will you then see me as a red and flaming flower

beneath the birches?

Oh wounded breath, oh tired thoughts.

Oh melted peace.

Wie kann ich Wahrheit sprechen

wie den Abend lieben und die Angst ?

Will Adler sein mit leisen Liedern in den Schwingen

aus denen Staub fällt dann aus Glanz.

Auf Städte, Lager, Wunden, Schreie.

Licht wird die Zeit,

and it will rain.

Am schwarzen Ufer

lassen sich Dohlen nieder,

an unserm schlafend Meeresgrab furchtlos und wissend.

Wir kommen wieder

um erneut zu säen

erneut zu fragen

zu bluten

und aufzustehn.

Oh Leben.

Trommelherz

 

Lichtvoll ungebeugt

brechen Wellen,

blauende Gischt

 

Adler Adler dein Flügelsingen

stürzt mich in Mut

Lichtschrei

Schluchten 

Trommelherz trag mich

III

 

Bind`einen Kranz aus jeden Tag Demut

Sperr deine lauten Denkwörter ein

Siebe dein Tun durch neun Tage Regen,

am zehnten wird Säen Ernte sein.


Leg`, was du hast

an die Seeuferberge

verlass` deine Kleider

verlasse den Sinn.


Schliesse das Tor alter Städte,

geh barfuss ins Tal aus Geröll.

Das Gedicht, das sich schreibt

aus dir selbst und den Sternen

häng` in die Krone

des Felsenwandbaums.


Traue dem Tau

trinke den Tropfen

sei tausendmal Frau

mit lichternen Zöpfen.

Ohne Kopf

 

Wind will ich sein

Quelle, Pfirsich, Abend.

Nicht Mensch.

Der tritt mit Stiefeln in den weissen Schnee.

 

Ich will mein Hemd, mein Leben, meine Krone geben

für Vertrauen, das mich nie verlässt.

Als Kiesel wär ich bloß ein Lauschen

und deine schwarzen Schuhe fänden Halt in meiner Form.

 

Könnt ich die Zweifel und die Geister fangen und sie wässern

dass Keime kommen von ganz andrer Art und Apfelbäume wachsen.

 

Schnee will ich sein.

In Menschenfleisch wird wie in großen Trögen

Erinnerung gesammelt und gewogen

und dann ein Flüstern daraus losgelassen

das allem, was man liebt ein Fragezeichen einbrennt.

Die Zeichen sehen aus wie Schlüssel und sind verhüllte Schlangen.

 

Nimm meine Hand und sprich ein Wort zu mir

leg blaue Blüten auf mein schlafendes Gesicht,

dass ich das Schwert ziehn kann und alle Geister töten.

Dass ich mit blossen Füssen durch den Schnee kann laufen

und dir Blumen pflücken, die jeden Winter überstehn.

 

Ich möchte Malvenblätter nehmen, meinen Mund damit versiegeln.

Ein Erdenmädchen sein, das einfach geht in seinen roten Stiefeln

und alle Stimmen, die ihm flüstern, dass den Dingen nicht zu trauen ist,

vergräbt in tiefen dunklen Äckern, sodass Kartoffeln wachsen, niemals Streit.

 

Kannst du, wenn ich als nassbeissendes Mädchen zu dir komme

mich nehmen und ein Handtuch um mich wickeln

wenn ich die Worte innen lasse und nur meine Hände fragen,

ob du mich liebst?

Kann meine Sprache sich so verwandeln

dass nichts von ihr auch nur den Hauch von einer Schuld in Dir verursacht?

 

Wind will ich sein

Kälte, Sonnenblumen,Donner.

Nicht Mensch.

 

Er formt mit seinem Kopf die Dinge um

verrät das innigste Gebet

wenn seine Schatten aufziehn

und er den Schlangen seinen Glauben schenkt.

 

Gib mir ein Schwert, ich will die Schlacht gewinnen

gegen alles, was nicht gegenwärtig ist,

das Blut von meinen Händen waschen,

dem Himmel meine Seele anvertrauen

dann schlafen wie ein Kind, nahe bei Dir.

 

Ich will Dir Frau sein, Freundin, Schwester, Mutter und Geliebte.

Ich will dir Zuckerschnecken backen und deine Stirne trocknen

wenn du angestrengt an Abenden zu mir nach Hause kommst.

Du sollst mit deinen Händen meine Schürze nehmen und meine Schenkel darin suchen.

Du sollst in mir zu Sternen bersten, dann zusammenfließen durch mein Herz

und immer neu und immer nur genau der Mann sein, der du bist.

 

Den Tieren zum Fraß geb ich mein Denken.

 

Will Deine Stille, deine Gesten lesen .

Und wenn das wirklich nicht gelingt, ins Moor gehen, Vogelstimme sein.

Damit von allem, was Du mir bist und ich Dir bin

ein Lied bleibt, so schön wie nichts auf dieser Welt.

IV

 

Wenn ihr Berge mich ausspukt

aus Fruchtwasserquellen,

dem rinnenden, schreienden Schnee

werd ich stürzen

in den riesigen Mund meines Lebens.


 

Geisterstunden werd ich beten

und von sternenden Stunden getrunken sein.

Bilder aus Glas werd ich scherbend zerstören,

mit den Hirschen den Honig ins Bienental holen.

Regen wird waschen die Kleider aus Not,

der Obstbaum wird ein Apfel sein.

Auf Hängen, getränkt in Geschichten von denen,

die vor uns erfroren

werden gleissende Löwenzahnlichtmeere wogen.

Klagen und Wellen

im Flussgewisper

für immer verstillt.

Berge

 

Dunst.

Wellen aus Stein.

Dunkelheitsschichten ins Helle herüber.

In den Schluchten alles, was ohne Zeit ist.

Wie tiefe dunkle Gesänge liegen die Berge vor mir,

der Stein offen. das Waldgewand weich.

Ohne Fragen legen sie mich in ihre fast schwebende Schwere.

Lösen mein Blut in Quellen

und lassen mich ruhn.

Meteorit

Warum dienen Soldaten nur Menschenideen?

Ich möchte ein Heer für die Fliegenden!

Warum erhalten nur Mächtige das Wort?

Ich möchte Regenten für Fische

Ameisen als Präsidenten!

Füsse wie Flossen laufen über schwarze Meere , ölig 

wilde, schaukelnde Wiegen

leg deinen braunen Mantel ab

nimm einen blauen, 

reiß den Städten in Dir die Dächer weg!

 

Mutter, Vater 

Friedenssehnsucht

Singen? Kämpfen?

Gerissenes Herz, die Geschichte schreibt wahr

die Gegenwart ungewiss

 

Menschengesicht geh verloren

Weltengesicht zeichne es neu!

Ich will, dass wir fallen vom Thron

Ich will, dass wir fallen vom Thron

 

Ein Meteorit schlägt ein in Milch

Schwalbenflügel werden Messer

Heimataugen schneiden scharf

Spannungsfeld, Messerboden

 

Der Zenit raucht wie ein stinkender Motor .

Fahr den Wagen raus,

der Oktober hat Furchen gezogen!

Samen fallen auf schwarze Erde 

Keime schießen in die Welt

ein Tier frisst den roten Strahl

Sterne fallen und brechen auf.

 

Klar fällt das Licht  

ruf den Rebell, der alles stört und nichts beruhigt

 

Gegen Glas schlägt sein Gesicht

Wo ist sein Mund?

 

Den Apfelbaum

wird er verwildern lassen.

den riesen Raum 

entfachen jetzt

Er schlägt das Leben

endlich frei.

Er schlägt das Leben

endlich frei.

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Eden, ein Hörspiel

Das Hörspiel „Eden“ basiert auf der gleichnamigen Bühnenproduktion, die im Sommer 2021 uraufgeführt wurde. Realisiert wurde das Hörspiel mittels eines Stipendiums der GVL im Rahmen des Förderprogrammes Neustart Kultur .

 

 

Stimmen: Susanne Kubelka/ Yoshie Shibahara

Gitarre: Dirk Schilling

Akkordeon, Klavier, Eletronisches : Susanne Kubelka

Arrangement : Susanne Kubelka und Dirk Schilling

Mixing Dirk Schilling

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